Deutscher Meister 2021
Nach seinem Juniorentitel 2018 gewann Downhill-Spezialist Simon Maurer nun auch in der Elite-Klasse die Deutsche Meisterschaft. Lebenstraum erfüllt? Da ist noch mehr drin!
Bellwald/Spalt – Simon hat einen Lebenstraum. Das ist nichts ungewöhnliches, den alle Menschen haben einen Lebenstraum. Eine Etappe ist nun erfüllt. Einen für sich wichtigen Weg hat Simon bereits gewählt. Er ist Downhill-Simon. Für ihn zweifelsohne der richtige Weg. Die Hürde Deutscher Meister, als ein wichtiges Etappenziel erfüllt. Der Spalter Mountainbike-Spezialist krönte sich in der Schweiz zum Deutschen Meister im Downhill.
Ein Meistertitel ist besonders
„Ich bin so froh, dass es geklappt hat. Deutscher Meister, das ist eine Etappe, die ich immer verfolgte.“ Die Erleichterung und die Freude sind dem 21-Jährigem deutlich anzuhören. Auf der sehr schnellen, aber gleichzeitig auch anspruchsvollen Downhill-Strecke im schweizerischen Bellwald ließ Simon die nationale Konkurrenz hinter sich. Dass die Deutsche Meisterschaft im Downhill dieses Jahr im Kanton Wallis ausgefahren wird, hat einen einfachen Grund: Nachdem das Bike-Festival in Willingen, wo der Wettbewerb eigentlich hätte stattfinden sollen, abgesagt worden war, verlegten die verantwortlichen die Veranstaltung in die Schweiz. Für Simon nicht die schlechteste Entscheidung. „Bellwald ist meine Lieblingsstrecke“, sagt er. Dort sei er immer gut zurechtgekommen, auch die Atmosphäre gefalle ihm total.
Wie Immer – Nur der Kopf
Doch mindestens ebenso wichtig wie der Ort war diesmal auch der Faktor Zeit. Denn in der ersten Saisonhälfte war beim 21-Jährigen „der Wurm drin“. Stürze, Defekte am Mountainbike oder kleinere Verletzungen. „Nach der Hälfte hatte ich dieses Jahr sportlich sehr herausfordernd wahrgenommen. Ich war sicherlich angespannt und musste alle Reserven für einen Erfolg aktivieren.“ Die vormaligen Leistungen waren für Simon schwer zu akzeptieren. „Ich war bestens vorbereitet und fit, die Tests sind super gelaufen, meine Zeiten waren richtig gut. Ich habe gedacht, heuer muss es laufen. „Doch ständiges abgleichen der Ist- und Sollsituation. Die Lösung lag letztlich im offensichtlichen. „Ich habe mir erneut vor Augen geführt, wie mental dieser Sport ist. Es liegt rein am Kopf, ob es läuft oder nicht. Das ist so einfach und doch so schwer. „Die eigenen Ansprüche sind natürlich hoch, und passable Ergebnisse nicht selbst als gut reflektiert worden. Zweifel, besser Selbstkritik, sind gut und dürfen natürlich bei keinem Leistungssportler und Spitzenathlet, wie Simon, der seit Jahren im Rennsport aktiv ist, weitere überragende Leistungen überschatten.
Dein Herz ist schon gefahren, jetzt muss dein Körper folgen
Die UCI-Downhill-Weltmeisterschaft in Val di Sole (Italien) wurde schließlich zum Wendepunkt. Nachdem die Saison innerlich verarbeitet war und am Rad wieder zum altbewährten Hinterbau gewechselt wurde, „konnte ich plötzlich wieder in meiner mentalen Stärke fahren. „Der erreichte Platz war ein boost für das Selbstvertrauen. Auch bei den Wettbewerben in Lenzerheide (Schweiz) und Winterberg stimmte die Leistung und die Ergebnisse machten Appetit auf mehr. Der Spaß am Fahren ungebrochen, reist Simon ohne Druck zur Deutschen Meisterschaft nach Bellwald.
Der Spalter zeigte bereits in der Qualifikation, dass mit ihm zu rechnen ist. Er fuhr auf Platz eins, startet tags darauf also als letzter Fahrer. Ihm war klar, dass es für den Titel nun gilt, Max Hartenstern zu schlagen. „Im Prinzip fährt man and diesem Tag vor allem gegen ihn. “ Maurer blieb ruhig, machte sich nicht viel Druck und fährt vor Hartenstern ins Ziel. „Es war ein interessanter Lauf, und hat zum Gewinn geführt“, fasste er die Fahrt zusammen. Der 21-Jährige beendet das Rennen als Gesamt-Dritter und schnellster Deutscher. Nach dem Titelgewinn bei den Junioren 2018 trägt Simon Maurer nun in der Elite-Klasse im Downhill das Trikot des Deutschen Meisters.
Presse-Textauszug: Donaukurier Okt 2021 Simon Maurer ist Deutscher Meister im Downhill (donaukurier.de)